Was machen Wespen im Herbst und Winter?

Ein Blick hinter die Kulissen – mit Wanda, der Wespenkönigin

Wenn der Sommer sich langsam verabschiedet, die Luft frischer wird und die Blätter zu fallen beginnen, passiert in der Natur rund um uns herum weit mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Auch in den Wespennestern beginnt eine der spannendsten Phasen des Jahres: die Vorbereitung auf Herbst und Winter. Für viele Menschen sind Wespen vor allem ein Ärgernis – doch wer genauer hinsieht, erkennt, dass diese kleinen Insekten wichtige Rollen im Ökosystem spielen.

Mit Wanda, unserer charmanten Wespenkönigin aus dem gleichnamigen Kinderbuch, werfen wir heute einen liebevollen Blick auf das, was Wespen in der kalten Jahreszeit tatsächlich tun – und warum wir alle davon profitieren.

Warum im Herbst das große Abschiednehmen beginnt

Ab Ende August verändert sich das Zusammenleben im Wespenstaat grundlegend. Die Arbeiterinnen, die den Sommer über das Nest versorgt haben, sterben nach und nach ab. Für sie ist das ein natürlicher Bestandteil ihres Lebenszyklus. Auch wenn das manchmal traurig klingt, ist es ein wesentlicher Baustein im ökologischen Gleichgewicht.

Nur eine einzige Wespe übersteht die kalte Jahreszeit:
👉 die junge Wespenkönigin, die im Spätsommer geboren wurde.

Diese Königin sucht sich im Herbst einen geschützten Ort – unter Baumrinde, in Erdlöchern, an Holzstapeln oder in Spalten von Gebäuden – um dort in eine Art Winterschlaf zu gehen. Eng zusammengerollt und gut isoliert übersteht sie auch Frostperioden, manchmal sogar Monate ohne Nahrung.

Was passiert mit dem alten Nest?

Das Nest, das die Arbeiterinnen im Frühling gebaut haben, wird nicht erneut bezogen. Es zerfällt über den Winter langsam oder wird von Vögeln, Mäusen und anderen Tieren als Nahrungsquelle genutzt.

Im nächsten Jahr baut die neue Königin ein eigenes Nest – ganz von vorn.
Das bedeutet: Wespen kehren nicht im Folgejahr in dasselbe Nest zurück. Eine häufige Sorge, die viele Menschen haben, ist damit vollkommen unbegründet.

Warum Wespen wichtig – ja sogar unverzichtbar – sind

Viele Menschen fragen sich im Herbst erleichtert:
„Muss das im nächsten Sommer wirklich wieder sein?“
Unsere klare Antwort lautet: Ja – und das ist etwas Gutes.

Wespen sind nicht einfach nur „Stechtiere“, sondern erfüllen Aufgaben, die niemand sonst übernimmt:

1. Natürliche Schädlingsbekämpfer

Wespen fangen und fressen unzählige Insekten, die uns im Alltag viel mehr Ärger bereiten würden – darunter Mücken, Fliegen, Blattläuse, Raupen und andere Schadinsekten. Ein Wespenvolk vertilgt im Sommer mehrere Kilogramm davon.

2. Wichtige Bestäuber

Auch wenn Bienen hier die Hauptrolle spielen, tragen Wespen ihren Anteil bei: Sie besuchen Blüten, ernähren sich von Nektar und helfen so mit, dass Pflanzen sich fortpflanzen.

3. Unverzichtbarer Teil des ökologischen Gleichgewichts

Jedes Tier hat in der Natur seine Aufgabe. Wespen sind Nützlinge – und ihre Arbeit sorgt dafür, dass andere Arten nicht überhandnehmen.

4. Keine Gefahr, wenn man ihre Regeln kennt

Wespen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln im Sommer lässt sich Konfliktpotenzial fast komplett vermeiden.

Wanda erklärt’s am liebsten selbst

In unserem Kinderbuch „Wanda, die Wespenkönigin“ zeigen wir kindgerecht, warum Wespen so wichtig sind und wie man richtig mit ihnen umgeht.
Wanda nimmt Kinder – und Eltern – mit auf eine sympathische, warmherzige Reise durch ein Wespennest und erklärt:

• warum Wespen im Sommer manchmal neugierig wirken,

• wann sie Ruhe brauchen,

• warum ihre Völker im Herbst enden

• und wie die Natur durch diese Rhythmen im Gleichgewicht bleibt.

Gerade im Herbst ist Wanda ein wunderbares Beispiel dafür, dass auch kleine Tiere große Geschichten erzählen können.

Herbst & Winter sind die Ruhepause der Wespen – und ein Geschenk für die Natur

Während die Wälder zur Ruhe kommen, tun das auch die Wespen.
Der Jahreszyklus sorgt dafür, dass jede Königin im Frühling neu beginnt – mit frischer Kraft und einer wichtigen Aufgabe für das Ökosystem.

Wenn wir Wespen nicht nur als Störenfriede, sondern als kleine Naturhelferinnen sehen, fällt es uns leichter, respektvoll mit ihnen zu leben.
Und genau dazu möchte Wanda beitragen – freundlich, mutig und voller Wissen.